Die Geschichte der Spoy
Hier eine kleine Zusammenfassung was auf der Spoy so alles passiert ist. Diese Aufstellung ist bei weitem nicht vollständig, jedoch kann sich jeder bei kontakt@spoy.info melden, wer noch etwas hier beizutragen hat.


1688 - Der Spoykanal wird gebaut
1809 - Johanna Sebus
1847 - Die Schleuse wird Wiederhergestellt
1906 - Die Schleuse wird erneuert
1921 - Gründung des Bürgerschützenvereins Brienen - Wardhausen
1938 - Gründung der Löschgruppe Wardhausen - Brienen


1688

Der Spoykanal wird gebaut

Prinz Moritz von Nassau unterstützt die Klever Bürger bereits 1666 beim Bau eines Kanals zum Anschluß der Stadt Kleve an den Rhein. Leider scheitert dieses Projekt aus Geldmangel.

Der Große Kurfürst erteilt 1688 die Genehmigung für den Bau einer Wasserstraße, welche vom Rhein zum kleinen Hafen östlich von Kleve führt. Dazu wird der bereits natürlich vorhandene Rheinarm zu einem 10km langen Kanal ausgebaut, dem Spoykanal.
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1809

Johanna Sebus

Die Bewohner der Niederrungen des Cleverham hatten schon so einige Hochwasserkatastrophen überstanden. Doch was sich im Januar 1809 ereignete war von einem Ausmaß, wie es sich noch nie zuvor ereignet hatte. Ein Deichbruch bei Kalkar brachte die Wassermassen in die tiefergelegenen Vororte von Kleve. Durch den Eisgang staute sich das Wasser und verhinderte die Flucht der Bewohner in die höhergelegene Stadt.

Als die Kirche bei Brienen schon fast in den Fluten verschwand spielte sich unweit ein Drama ab. Acht Menschen hatten sich auf einen kleinen Hügel gerettet, doch die immer noch steigenden Wassermassen ließen diesen Ort nicht mehr länger sicher sein. Unter diesen Menschen war eine junge Bäuerin, welche zuerst ihre Mutter durch die Fluten zu einer sicheren Erhebung trug. Sie konnte noch zwei Nachbarn retten. Beim Versuch die sich noch in Not befindlichen auf das sichere Land zu bringen wurde sie selbst von den Fluten in den Tod gerissen.

Ludwig Wolf (1810)
Es wurde noch von anderen Rettern berichtet, die in dieser Zeit ihren Mitmenschen halfen. Die Geschichte der Johanna Sebus jedoch hat viele Menschen sehr bewegt. Noch im gleichen Jahr schrieb Goethe "zum Andenken der Siebzehnjärigen Schönen, Guten, aus dem Dorfe Brienen, die am 13. Januar 1809 bei dem Eisgang des Rheines und dem großen Bruche des Dammes von Cleverham Hilfereichend unterging" eine Ballade:

Der Damm zerreißt, das Feld erbraust,
Die Fluten spülen, die Fläche saust.
"Ich trage dich, Mutter, durch die Flut,
Noch reicht sie nicht hoch, ich wate gut."-
"Auch uns bedenke, bedrängt wie wir sind,
Die Hausgenossin, drei arme Kind!
Die schwache Frau!...Du gehst davon!"-
Sie trägt die Mutter durch das Wasser schon.
"Zum Bühle da rettet euch ! harret derweil;
Gleich kehr' ich zurück, uns allen ist Heil.
Zum Bühl' ist's noch trocken und wenige Schritt;
Doch nehmt auch mir meine Ziege mit!"
Der Damm zerschmilzt, das Feld erbraust,
Die Fluten wühlen, die Fläche saust.
Sie setzt die Mutter auf sichres Land,
Schön Suschen, gleich wieder zur Flut gewandt.
"Wohin? Wohin? die Breite schwoll;
Das Wasser ist hüben und drüben voll.
Verwegen ins Tiefe willst du hinein!"-
"Sie sollen und müssen gerettet sein!" 
 

Der Damm verschwindet, die Welle braust,
Eine Meereswoge, sie schwankt und saust.
Schön Suschen schreitet gewohnten Steg,
Umströmt auch, gleitet sie nicht vom Weg,
Erreicht den Bühl und die Nachbarin;
Doch der und den Kindern kein Gewinn!
Der Damm verschwand, ein Meer erbraust's,
Den kleinen Hügel im Kreis umsaust's.
Da gähnet und wirbelt der schäumende Schlund
Und ziehet die Frau mit den Kindern zu Grund;
Das Horn der Ziege faßt das ein',
So sollten sie alle verloren sein!
Schön Suschen steht noch strack und gut:
Wer rettet das junge, das edelste Blut!
Schön Suschen steht noch wie ein Stern;
Doch alle Werber sind alle fern.
Rings um sie her ist Wasserbahn,
Kein Schifflein schwimmet zu ihr heran.
Noch einmal blickt sie zum Himmel hinauf,
Dann nehmen die schmeichelnden Fluten sie auf.
Kein Damm, kein Feld! Nur hier und dort
bezeichnet ein Baum, ein Turm den Ort,
Bedeckt ist alles mit Wasserschwall;
Doch Suschens Bild schwebt überall.-
Das Wasser sinkt, das Land erscheint,
Und überall wird schön Suschen beweint.-
Und dem sei, wer's nicht singt und sagt,
Im Leben und Tod nicht nachgefragt! 
 
Denkmal

Auf dem Hügel, worauf sich damals die wenigen retteten, wurde 1811 ein Denkmal errichtet. Die Inschrift lautet: Johanna Sebus, gebürtig aus dem Dorfe Brienen, starb hier am 13. Januar 1809, beim Eisgange des Rheins, im siebzehnten Jahr ihres Alters, den Rettertod. Frieden ihrer Asche!

Das Symbol der auf dem Wasser treibenden Rose, welches auf dem Denkmal zu sehen ist, hat seine Bewandtnis in einem damaligen Volksbrauch. Am Tag der Thronbesteigung des Kaisers solle alljährlich in allen Orten dem tugendhafteste und gesittesten Mädchen der Tugendpreis verliehen werden - eine Rose mit goldenen Blättern, ein goldener Ring und eine Aussteuer.
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1847

Wiederherstellung der Schleuse

Beim letzten Hochwasser 1809 wurde nicht nur die auf alten römischen Fundamenten errichtete Kirche in Brienen weggerissen, auch die Schleuse wurde durch die Katastrophe stark beschädigt. Diese wurde provisorisch als Flutschleuse wieder hergestellt doch für die Schiffahrt war sie seitdem nicht mehr zu gebrauchen. Nach langem warten wurde im Jahre 1843 mit der Wiederherstellung der Schleuse begonnen.

1847 war die Kammerschleuse vollendet und der Spoykanal wieder schiffbar gemacht. Im Jahr 1848 befuhren fast 600 Schiffe den Spoykanal und die Zahl stieg weiter.
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1909

Erneuerung der Schleuse

Der Schiffsverkehr auf dem Spoykanal nahm von 800-900 Schiffen pro Jahr in den 50iger Jahren auf weniger als 200 Schiffe pro Jahr ab. Grund war, daß die Schleuse bei niedrigwasser vom Rhein her nicht zu befahren war da die Schleuse nicht tief genug war. Weiter waren Untiefen im Spoykanal die eine ganzjährige Nutzung nicht zuließen.

Man entschied sich die Schleuse zu erneuern und den Kanal weiter auszubauen. Die Schleuse wurde im November 1906 zum 1. male von einem Dampfschiff wieder befahren.
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1921

Gründung des Bürgerschützenvereins Brienen - Wardhausen

In der Festschrift zum 50 järigen Bestehen des Schützenverein wurde die Gründung wie folgt beschrieben:

Die Idee, einen Schützenverein zu gründen, entstand an dem Tor zur Deijbuurswoy heute Villa Holda am Damm zu Brienen. In der damaligen Zeit trafen sich hier die Jungens von der Spoy zu ihrem abendlichen Plauderstündchen, Jupp Leygraaf und Jan Goenewald waren dabei. Um jeden Abend ein Glas Bier zu trinken, dazu waren die Groschen zu knapp. Der Trefpunkt kam nicht von ungefähr, die jungen Männer hatten auch einen Hang zu den Bauernmägden vom Deijbuurshof. Hier wurden dann die Tagesabläufe, aber auch die Zukunft besprochen und eines Abends war der Vorschlag da, einen Schützenverein zu gründen.

Über die Tageszeitung des Klever Raumes "Der Volksfreund" wurden die Bürger diesseits und jenseits des Spoykanals zur Gründerversammlung aufgerufen. Zu dieser ersten Versammlung erschienen 40 Männer. Schnell war man sich einig. Die Idee der jungen Leute fand offene Ohren bei den älteren Mitbürgern, welche sicherlich durch ihre Wehrdienstzeit, zum Teil bei der Kaiserlichen Garde, mit dem Schießsport verbunden waren. Die Gründungsversammlung fand am 16. Januar 1921 statt in der Gaststätte Johann Lamers zu Brienen.

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1938

Gründung der Löschgruppe Wardhausen - Brienen

Nach dem Motto " Gott zur Ehr`,dem Nächsten zur Wehr ", wurde am 05 Oktober 1938 auf Anraten des damaligen Bürgermeisters des Amtes Griethausen die Löschgruppe Wardhausen - Brienen ins Leben gerufen.

Die Gründer waren :
Fritz van Bentum, Hermann Hübbers, Jakob Menting, Karl Lamers, Heinrich Verhoeven, Willi Janssen, Theodor Timmermann, Röttger Goris und Josef Leygraaf.

Obwohl zur damaligen Zeit nur wenig technisches Material zur Verfügung stand, waren sie sich einig, der Bevölkerung im Notfall zu helfen.

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